Iron Sky - Das Buch zum Kultfilm by Ilsa von Braunfels

Iron Sky - Das Buch zum Kultfilm by Ilsa von Braunfels

Autor:Ilsa von Braunfels
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: MFM Entertainment
veröffentlicht: 2012-02-09T05:00:00+00:00


Kapitel

zweiundzwanzig

Die Pille war eine Erfindung, die Klaus zu schätzen begann. Dank ihr würde er schon bald nicht mehr gezwungen sein, seine männlichen Triebe auf eine, im Handbuch für nationalsozialistischen Geschlechtsverkehr als unarisch klassifizierte Weise zu befriedigen. Stattdessen würde er sie so ausleben, wie der Schöpfer es vorgesehen hatte: mit einer Frau.

Nur nicht mit meiner Frau, dachte er, beziehungsweise mit meiner Verlobten.

Renate hätte er Geschlechtsverkehr vor der Ehe niemals zugemutet, doch bei der Frau, die neben ihm in der großen Limousine saß und Champagner trank, hatte er keine Skrupel. Sie gehörte nicht der Herrenrasse an. Bei ihr würde er bald zum Zuge kommen.

Vivian starrte auf die Darstellung, die sie auf der Scheibe zwischen Vorder- und Rücksitzen aufgerufen hatte. Die Umfragewerte der Präsidentin lagen bei einundfünfzig Prozent, zu wenig, um ihre Wiederwahl zu garantieren.

»Wir könnten einen hübschen Krieg gebrauchen«, sagte Vivian. Sie trug ein schwarzes Abendkleid und lange, ebenfalls schwarze Handschuhe. »Präsidenten werden für ihre Kriege geliebt.«

Klaus ignorierte die Anzeige. Die Zahlen, die darauf standen, interessierten ihn nicht. Seine Pläne endeten nicht mit der Wiederwahl der Präsidentin, sie war nur der Anfang. Wenn er sie überhaupt noch benötigte.

»Nun ja«, sagte er, während er sein Spiegelbild in der abgedunkelten Seitenscheibe bewunderte. Der Smoking, den er für die Wahlveranstaltung, von der sie gerade kamen, angezogen hatte, stand ihm so gut, wie Vivian behauptet hatte.

»Ich könnte da möglicherweise etwas arrangieren.«

»Was meinst du damit?«, fragte sie. Auf dem Monitor erschienen die neuesten Publicityfotos der Präsidentin. Sie trug darauf Sportkleidung und stand vor einer riesigen amerikanischen Fahne.

Er nahm einen Schluck Champagner. »Ein Wort von mir reicht, dann beginnt die Invasion vom Mond.«

Vivian lachte. Sie wirkte ein wenig angetrunken. »Wahnsinn. Du fällst nie aus der Rolle, oder?«

»Nein. Nichts bringt mich zu Fall.«

Die Architektur Manhattans – ganz Stahl und Glas – glitt hinter seinem Spiegelbild vorbei. Der Wagen wurde langsamer und hielt vor dem Gebäude, in dem sich Vivians Büroetage befand.

»Du riechst so gut.« Vivian legte ihm eine Hand auf den Arm, aber er stellte sein Glas ab und ging nicht darauf ein.

»Die Zeit ist reif«, sagte er, wohl wissend, dass er ein Risiko einging. Er hatte Vivians Loyalität noch nicht auf eine Probe gestellt. »Ich werde dir meine Pläne zeigen.«

Der Chauffeur öffnete die Tür, aber als Klaus aussteigen wollte, zog Vivian ihn zurück. Sie umarmte und küsste ihn leidenschaftlich. Diskret wandte sich der Chauffeur ab. Klaus erwiderte ihre Küsse, doch irgendwie gelang es ihm trotzdem, mit Vivian den Wagen zu verlassen und bis zum Fahrstuhl zu kommen. So spät am Abend war das Foyer leer, nur der Wachmann senkte den Blick, als sie durch die Tür taumelten. Der Untermensch kannte seinen Platz.

Mühsam hielt Klaus Vivian auf dem Weg nach oben davon ab, ihm den Gürtel aus der Hose zu ziehen. Er wollte sie so sehr, aber noch mehr wollte er den Endsieg. Vivian schlang ihre Beine um seinen Körper. Klaus stieß die Tür zu dem großen Konferenzsaal auf und stolperte unsicher hinein. Der Raum war rund und lag im Halbdunkel. Nur der Tisch, auf dem Klaus seine Pläne



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